Bindungstrauma

Emotionale Sicherheit und Schutz - Wenn Nähe nicht gleichzeitig gehalten werden kann

Ich wollte dich wirklich, aber es ging nicht

Manchmal ist Nähe einfach.

Warm. Lebendig. Verbunden.

Sie trägt. Sie weitet.

Sie lässt uns tief atmen.


 

Doch manchmal berührt sie etwas in uns,

das lange geschwiegen hat.


 

Dann wird Nähe widersprüchlich.

Wir sehnen uns nach Kontakt –

und spüren zugleich den Impuls, uns zurückzuziehen.

Nicht, weil wir nicht wollen.

Sondern weil unser System gelernt hat:

Zu viel Nähe könnte gefährlich sein.


 

In Beziehungen zeigen sich diese inneren Widersprüche oft dort,

wo es tiefer wird.

Wo wir uns zeigen – mit dem, was in uns lebt.

Wo wir einander wichtig geworden sind.


 

Und so tragisch es sein mag:

Gerade dann kann Nähe zum emotionalen Auslöser werden.

Sie berührt etwas,

das nicht ins Jetzt gehört –

aber im Körper gespeichert ist.


 

Frühe Wunden.

Erfahrungen, in denen wir mit etwas allein waren,

das eigentlich gehalten werden wollte.


 

Dann bewegt Nähe

alte emotionale Muster:

Gedanken, tief verankerte Überzeugungen und Gefühle –

die einst überlebenswichtig waren.

Für Schutz. Für Sicherheit. Für Beziehung.


 

Und manchmal reicht das Wissen darum nicht aus.

Manche Reaktionen lassen sich nicht besprechen.

Nicht reflektieren.

Manche erschüttern –

weil unser Nervensystem

in Alarm geht.


 

Schnell. Unbewusst.

Oft ohne Worte.


 

Der Text „Wir hatten beide nicht den Schlüssel“ beschreibt genau diese Dynamik als menschliche Wahrheit.

Die Hoffnung und die Verzweiflung.

Das Verstehen und das Nichtverstehen.

Das Fühlen und Nicht-fühlen-können.

Das Ringen zwischen Nähe und Schutz.


 

Ich fühle mich emotional sicher –

doch mein System sagt:

„Du bist nicht sicher.“

Dann fühle ich mich nicht sicher –

und tue alles, um mich wieder sicher zu fühlen.

Und dabei verliere ich mich.

Oder dich.


 

Zwei innere Welten berühren einander –

aber sie können sich nicht gleichzeitig halten.


 


 

In solchen Momenten fehlt nicht die Liebe.

Es fehlt die Kapazität,

den Schmerz gemeinsam zu halten.

Ohne Schuld.

Ohne Versagen.


 

Es geht um Regulation:

Ob zwei Nervensysteme

sich gleichzeitig in Sicherheit fühlen können.

Ob Beziehung auch dort trägt, wo es weh tut.

Ob es möglich ist, gemeinsam im Fühlen zu bleiben.


 

Und manchmal ist es das nicht.


 

Und das darf so stehen bleiben.

In einer stillen Ehrlichkeit,

die kein Urteil braucht.


 

Vielleicht ist genau das

die schmerzhafteste Form von Liebe:

Dass sie da war –

aber nicht wachsen konnte.


 

Und vielleicht darf das Erkennen

ein Anfang sein.

Für den eigenen Schlüssel.


 


 

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