Dort, wo dein Lächeln noch wohnt
Manchmal bleibt mein Körper in Momenten,
die längst vergangen sind.
Eine Begegnung,
ein Geruch, eine Berührung -
und mein Körper erinnert sich.
Nähe und Verlust klingen in der Tiefe meines Fühlens nach.
Und langsam erfahre ich, wie ich mich selbst halten kann.
Mein Körpergefühl baut eine Brücke zu meiner Erinnerung.
Der Fernseher rauscht leise im Hintergrund.
Ich tippe übermüdet an meinem Handy.
Die Töne kaum hörbar.
Die Szene - beiläufig.
Bis ein Lied beginnt.
Durch meinen Bauch zieht plötzlich ein Kribbeln.
Die Klänge treffen mich wie ein Blitz.
Da, wo meine Worte zu leise sind
Und meine Gedanken zu laut.
Habe versucht mich abzulenken,
Versucht, Ruhe in der Monotonie zu finden.
Alles fließt auf einmal zusammen:
Die Trauer,
die Liebe,
das Nicht-Begreifbare.
Und mein Körper - er hat dieses Wissen längst gespeichert.
Mein Bauch weiß: Da war etwas, da ist noch etwas.
Und mein Körper zeigt mir meine innerlichen Bewegungen.
Vor meinem Kopf.
Verkörperte Gefühle,
die sich durch einen kleinen Impuls unaufhaltsam erinnern.
An einen Raum,
der echt war,
mit einem Menschen,
den ich sehen und fühlen konnte.
Nicht im Reden,
sondern im Schweigen und Schwingen.
So schien mein Herz ruhig zu sein,
Und mein Geist klar.
Und ich begreife:
mein Körper trägt das Echo vergangener Tage in sich.
So wie es in meinem Bauch vibriert hat,
Und in meinem Nervensystem geflackert.
Der Körper hält am längsten fest.
Der Körper ist der letzte, der loslässt.
Und das ist okay.
Ich erlebe nicht mehr im Schmerz,
Aber mein Körper beschützt mich.
Er tastet sich heran,
an das Neue
Vielleicht an meine Ruhe,
An meine Weichheit.
Und er zeigt mir den Riss.
Er will mich nicht quälen,
Er nimmt mein Herz sehr ernst.
Ich spreche mit ihm,
Berühre mich im Inneren:
Du darfst jetzt langsam loslassen.
Ich bin da.
Beschütze uns.
Ich werde dich wärmen.
Wir sind sicher.
Ich spüre dich.
Und mein Inneres Bild bewegt mich zum Weinen.
Mein Bauch wird ruhiger.
Ich atme tief ein,
lege meine Hand auf ihm.
Spüre meine Verletzlichkeit.
Bin nicht ohnmächtig,
zerrissen oder
weggeschwemmt.
Ich bin in mir.
In meiner Weichheit.
Dann sehe ich dich in meinem inneren Bild.
Du lächelst,
bist glücklich.
Vollständig.
In meiner körperlichen Nähe.
Ich weine - ohne Halt.
Im Hier und Jetzt.
Ohne dein Da sein.
Und mein Weinen läßt mich Wieder-Ankommen.
In mir.
Mein Körper hat nicht nur den Kontakt zu jemanden verloren,
sondern auch das Dazwischen.
Die Blicke, das Lächeln.
Vielleicht das Grübchen.
Die Nähe und das Gefühl:
„Wir sind ganz.“
Und er weist manchmal unverhofft,
manchmal leise darauf hin:
Da lebt noch immer ein Teil deiner Liebe.
In einem unwiederholbaren Moment der Nähe.
Mein Körper sagt nicht: Vergiss.
Er sagt: Erinner dich.
Weil es schön war.
Weil es vorbei ist.
Weil es echt war.
Und das fehlt.
Mein Körper wird mir folgen.
In meinem Tempo,
in meinem Atem.
Und wenn ich weine,
löst sich Stück für Stück.
Was ich festhalte.
Nicht immer sofort.
Aber mit der Zeit.
Mein inneres System bezeugt,
was ich verloren habe.
Dort, wo dein Lächeln noch wohnt,
Ist es warm,
beschützt und verbunden.
Es strahlt in den Raum.
Zwischen dir und mir.
Auch wenn du nicht mehr da bist.
Dieser Raum trägt die Wärme weiter in sich.
Und vielleicht – nur ganz leise –
war dieser Moment auch ein Schritt.
Nicht weg von dir.
Aber hin zu mir.