Im Schmerz gefangen
Ein Gedanke -
Ein Gefühl.
Ein Stich in meinem Körper.
Ausbreitend.
Wie ein Wolkenbruch.
Ich kauere.
Zusammengeknüllt.
Wimmere.
Vibriere im selben Takt.
Mit wippenden Beinen.
Zittere.
Es flutet.
Ich verliere mich –
ohne zu fallen.
Ich will nicht mehr fühlen.
Möchte mich auflösen.
Verschwinden.
Still werden in mir.
Nicht mehr sein.
Plötzlich.
Gültig.
Ich kann nicht mehr.
Ich will das nicht.
Nicht Wieder.
Es soll aufhören.
Ich entscheide nicht.
Es passiert.
Es ist Wirklichkeit.
Ein Raum ohne Innen.
Ich will einfach nur aufhören zu fühlen.
Ein mechanischer Gedanke.
Wie eine Tür,
die sich öffnet,
und keine Schwelle mehr kennt.
Dahinter -
eine Geschichte,
klein
und überwältigend zugleich.
Und doch –
ein Flüstern:
Wenn ich jetzt gehe,
vielleicht…
Ich spüre die Tiefe,
In der ich bin.
Und ich spüre:
Wenn ich weiter tauche,
wird mein Atem mich nicht mehr tragen.
Nicht nach oben.
Ich stehe auf.
Nicht kraftvoll.
Nur ein Wille.
Ein Instinkt.
Vom Innen weg –
und doch mittendrin.
Ich starre in die Fotos an der Wand.
Sie erzählen -
von einem anderen Leben.
Und doch hält etwas.
Ein Band.
Zart. Fest.
Und wenn ich heute an diesen Moment denke –
dann nicht mit Abstand.
Sondern mit Atem.
Mit dem Wissen:
Er war real.
Ich war mittendrin.
Und es war nicht falsch,
nichts mehr zu können.
Es war kein Versagen.
Es war mein Körper,
der eine alte Erinnerung hielt.
Der mich fühlen ließ,
was einst zu viel war.
Das ist kein Trost.
Nur ein Umstand.
Vielleicht kann ich gerade nichts.
Aber ich bin noch da.
Und manchmal
reicht das.
Bindungstrauma
Inmitten von Verletzlichkeit, Schutz und Schmerz: wenn der Körper erinnert, was er nicht halten konnte
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