Innere Bindung und Trennungsschmerz bei frühen Bindungsverletzungen

Zwischen Abbruch und Nicht-loslassen-Können: Wenn Nähe fehlt – und dennoch etwas bleibt

„Ich kann dich weder rausreißen noch bei dir bleiben.“

Manchmal fühlen wir uns noch verbunden

mit einem Menschen,

der nicht mehr in unserem Leben ist.


 

Dieses Gefühl kann irritieren.

Es wirkt leise,

manchmal schmerzlich –

und doch trägt es Bedeutung.


 

Wenn wir in einer Beziehung

etwas Echtes erfahren haben –

Momente von Nähe,

von Gesehenwerden,

von „Ich bin gemeint“ –

dann speichert unser Inneres

diese Erfahrung.


 

Besonders dann,

wenn sie selten war

oder kostbar.


 

Der Körper,

das Fühlen,

der innere Raum der Beziehung –

sie erinnern sich.


 

Selbst dann,

wenn äußerlich

längst Abstand ist.


 


 


 

Wenn Bindung früh verletzt wurde,

wird diese innere Verbundenheit

oft besonders stark erlebt.


 

Manche von uns haben gelernt,

sehr fein auf Nähe und Distanz

zu reagieren –

auf jede Regung im Gegenüber.


 

Oft war es notwendig:

die Emotionen der Großen

spüren,

um sicher zu bleiben,

um in Beziehung zu bleiben.


 

Diese Fähigkeit bleibt.

Und sie wirkt.

Auch später.


 


 


 

Was Trennung auslösen kann:


 

Wenn wir Bindung

nur unter Bedingungen erfahren haben –

wenn wir stark sein,

uns anpassen,

verfügbar bleiben mussten –

dann nagt eine Frage in uns:


 

Bin ich liebenswert,

wenn ich einfach nur bin?


 

Sie bleibt,

auch wenn sie nie ausgesprochen wird.


 

Kommt eine Trennung,

reagiert das Bindungssystem

oft heftig.


 


 


 

Manchmal bricht etwas ab.


 

Kein Kontakt.

Keine Erinnerung.

Keine Gefühle.


 

Die innere Verbindung wird gekappt,

fast so,

als hätte es sie nie gegeben.


 

Das ist kein Mangel an Emotion,

sondern Schutz.

Das System friert ein.


 

Menschen, die so reagieren,

haben früh gelernt:


 

Wenn ich fühle,

tut es weh.

Also besser nichts.


 


 


 

Manchmal geschieht das Gegenteil.


 

Ein Teil hält fest –

innerlich,

manchmal auch im Außen.


 

Gedanken, Gefühle,

Körperempfindungen –

alles kreist

um die andere Person.


 

Die Grenzen verschwimmen.


 

Nicht aus Schwäche.

Sondern weil wir gelernt haben:


 

Nur in Beziehung bin ich sicher.

Nur wenn ich dich spüre,

weiß ich, dass ich bin.


 

Der Verlust

fühlt sich an wie ein Vakuum.

Leer.

Kaum auszuhalten.


 

Der Drang,

den anderen zu spüren,

zu verstehen,

bei ihm zu sein –

ist stark.


 

Oft auf Kosten des eigenen Selbst.


 


 


 

Und dann gibt es das Dazwischen.


 

Ein Teil,

der weiterführt,

weil etwas Echtes berührt wurde.


 

Manchmal auch,

weil es nicht zu Ende gelebt wurde.


 

Dann bleibt etwas offen:

Ein innerer Faden,

der sich nicht einfach

abschneiden lässt.


 


 


 

Diese innere Bindung

zeigt, wie tief wir empfinden.

Wie groß unser Bedürfnis

nach echter Verbindung ist.


 

Besonders Menschen

mit Bindungstrauma

spüren diesen Faden

manchmal nicht –

weil er zu weh tut.


 

Weil das Nervensystem

einmal zu sehr

auf Verbindung angewiesen war,

um sich selbst zu spüren.


 


 


 

Doch dieser Schmerz

ist Ausdruck

eines alten Schutzsystems.


 

Er entsteht nicht aus Entscheidung,

sondern aus der Angst,

ohne den anderen

zu zerbrechen.


 

Erst wenn dieser Schutz

gesehen wird,

wenn er gewürdigt wird,

entsteht ein Raum

für etwas Neues:


 

Nicht das Überwinden des Schmerzes.

Sondern das Zulassen

der eigenen Existenz –

unabhängig vom Anderen.


 


 


 

Man darf verbunden bleiben im Herzen –

ohne sich selbst zu verlieren.

Man darf loslassen –

ohne abzuschneiden.

Man darf trauern –

ohne zu zerbrechen.

 

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