Traumaintegration

Wenn der Schmerz der anderen im eigenen Körper wohnt – Bindungstrauma verstehen

Und irgendwann spürte ich in meinem Körper: Ich will das nicht mehr. Es ist nicht meins.


 

Manche Erfahrungen prägen sich nicht in Worte,

sondern in Körper.

Sie lagern sich in unsere Muskeln,

in das feine Zittern unter der Haut,

in das Schweigen zwischen den Sätzen.


 

Wenn wir als Kinder spüren,

was unausgesprochen bleibt,

wenn wir übernehmen,

was niemand tragen kann –

dann wachsen wir nicht nur an uns selbst,

sondern in eine Leerstelle anderer hinein.


 

Manchmal beginnt Trauma

nicht mit einem lauten Ereignis.

Nicht mit einem einzelnen Schock,

sondern mit der stetigen Wiederholung von Nicht-gehalten-werden.

Mit einem leisen „Ich muss …“,

das sich in ein Kind schleicht.


 

Bindung wird dann nicht zu einem Ort,

an dem ein schützender Raum hält –

sondern zu einem gesplitterten Feld

voller Verantwortung,

um sicher zu bleiben.


 

Geprägt von der Überforderung der Großen,

uns Halt zu geben,

weil sie selbst keinen hatten.


 

Ich lerne zu fühlen,

was der andere nicht halten kann.

Ich nehme auf,

was zu schwer war.

Und wir werden zu Träger:innen

fremder Geschichten und Lasten.

Ohne Wahl.


 

Und das Nervensystem tut,

was es tun muss:

Anpassen.

Aushalten.

Funktionieren.

Vergessen.


 

Und so halten wir.

Halten durch.

Halten fest.

Halten Schmerz,

der nie unserer war.


 

Traumaintegration beginnt dort,

wo wir beginnen zu spüren,

was wir nicht mehr tragen wollen.


 

Wo wir dem Schmerz

mit haftender Würde begegnen –

und ihn nicht länger in uns aufbewahren.


 

Wenn wir beginnen, uns selbst zu halten.

Wenn wir unterscheiden lernen:

Was bin ich?

Und was bist du?


 

Der Text Dieser Schmerz gehört nicht mir!

ist Ausdruck einer Rückbewegung:

Ein inneres Aufwachen.

Ein Aufrichten.

Ein Zurückgeben.


 

Nicht mit Schuld.

Sondern mit Klarheit.


 

Nicht weg vom Schmerz,

sondern zurück zum Selbst.

 

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